Auf dieser Seite werden ausgewählte Ergebnisse der Masterarbeit „Standardisierte Diagnostik in der Psychotherapie in Deutschland: Eine Querschnittsstudie zu Nutzung, Einflussfaktoren, Barrieren und Digitalisierung" dargestellt.
Die Erhebung der Daten fand vom 29.08.2025 bis zum 31.10.2025 statt und umfasste 2.305 vollständige Teilnahmen.

Während der Erhebung erreichten mich viele schöne Rückmeldungen sowie zahlreiche interessante und wichtige Fragen und Anmerkungen. Auf die häufigsten davon gehe ich im FAQ-Bereich detailliert ein.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die sich die Zeit genommen haben, an dieser Studie teilzunehmen!


Demographische und berufsbezogene Daten

Kerndaten
Gesamtstichprobe
2.305
vollständige Teilnahmen
Alter (⌀)
49.0 Jahre
SD = 11.1 | Range: 23-88 Jahre
Berufserfahrung (⌀)
16.0 Jahre
SD = 9.6 | Range: 0-60 Jahre
Wöchentliche Arbeitsstunden (⌀)
29.3 Stunden
SD = 10.9 | Range: 1-80 Stunden
Anzahl Weiterbildungen (⌀)
2.9
SD = 2.3 | Range: 0-15
Geschlechterverteilung
Berufsgruppen (Hauptkategorien)

Mehrfachnennungen waren möglich.

Berufsgruppen (aufgeschlüsselt)

Alle auswählbaren Berufsgruppen. Mehrfachnennungen waren möglich.

Therapeutische Ausrichtung

Mehrfachnennungen waren möglich.

Patientenanzahl pro Woche
Arbeitsplatz/Setting

Mehrfachnennungen waren möglich.

Störungsspezialisierung

391 (17%) Therapeut/innen gaben an, mindestens auf ein Störungsbild spezialisiert zu sein.
Hinweis: Es wurden nur Störungskategorien/Hauptkategorien (z.B. F43) abgefragt, nicht spezifische Unterkategorien (z.B. F43.1). Mehrfachnennungen waren möglich.

Top 10 Störungsspezialisierungen (Kategorien)

Top 10 Weiterbildungen/Zusatzqualifikationen

Mehrfachnennungen waren möglich.

Top 50 Tests/Verfahren

Übersicht der 50 am häufigsten verwendeten standardisierten diagnostischen Verfahren (SDV)

Tests/Verfahren suchen

Suchen Sie nach einem Test/Verfahren, um detaillierte Statistiken angezeigt zu bekommen.

Geben Sie den Test-/Verfahrensnamen oder das Kürzel ein und klicken Sie auf die Auswahl. Geben Sie mindestens zwei Zeichen ein.


Hinweis: Die angezeigten Nennungen können minimal für individuelle Tests von den Werten im Top 50 Ranking abweichen.


Nutzungsprävalenzen und Abbruchraten

Übersicht über jemals genutzte, aktuell genutzte und abgebrochene diagnostische Verfahren (n = 2304)

Nutzungsprävalenzen

Vergleich zwischen jemals genutzten und aktuell genutzten Verfahren

Abbruchraten nach Verfahrenstyp

Gibt die Höhe der Abbruchrate (jemals genutzt, aktuell nicht) in Prozent pro Verfahrenstyp an.

Detaillierte Übersicht
Verfahren Jemals Aktuell Abbruchrate Abgebrochen
Nutzung modifizierter oder selbst entwickelter diagnostischer Verfahren

Hinweis: Als „modifiziert" gelten inhaltliche Änderungen wie das Austauschen, Hinzufügen oder Entfernen von Items/Fragen oder das Umformulieren von Inhalten. Reine Formatänderungen (z. B. Rechtschreib- und Grammatikkorrekturen, Layout-Anpassungen, Digitalisierung von Papiertests) zählen nicht als Modifikation.

Vergleich zwischen Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753) und ohne aktuelle SDV-Nutzung (n = 552)

Anwendungshäufigkeit

Bei wie vielen PatientInnen/KlientInnen wird mindestens ein standardisiertes diagnostisches Verfahren im gesamten Verlauf der therapeutischen Behandlung angewendet?
Hinweis: Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753)

Nutzungszwecke

Für welche Zwecke werden standardisierte diagnostische Verfahren eingesetzt? Mehrfachnennungen waren möglich.
Hinweis: Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753)

Zeitaufwand für standardisierte diagnostische Verfahren

Zeitaufwand für standardisierte diagnostische Verfahren

Wöchentlicher Zeitaufwand für diagnostische Verfahren

Hinweis: Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753). In dieser Analyse sind nur Personen enthalten, die bei mindestens einem der Prozessschritte eine Zeitangabe über 0 Minuten gemacht haben (n = 1463).

Detaillierte Statistiken
Prozessschritt Min Max Mittelwert Median SD

Nutzung digitaler Hilfsmittel

Nutzung digitaler Hilfsmittel bei standardisierten diagnostischen Verfahren

Anteil der SDV-Nutzer mit digitalen Hilfsmitteln

Hinweis: Diese Daten beziehen sich ausschließlich auf Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753)

Nutzung digitaler Hilfsmittel nach Prozessschritt

Bei welchen Schritten werden digitale Hilfsmittel eingesetzt? (Basis: n = 1043 SDV-Nutzer mit digitalen Hilfsmitteln)

Kombinationen von Prozessschritten

Welche Kombinationen von Prozessschritten werden mit digitalen Hilfsmitteln unterstützt?
Legende: D = Durchführung, A = Auswertung, I = Interpretation, - = Schritt wird nicht mit digitalen Hilfsmitteln unterstützt

Arten verwendeter digitaler Hilfsmittel/Plattformen

Welche digitalen Hilfsmittel werden für die Diagnostik eingesetzt? (Mehrfachnennungen möglich)

Barrieren und Gründe für die Nichtnutzung standardisierter Diagnostik

Gründe für die Nichtnutzung von standardisierten diagnostischen Verfahren und Barrieren bei der aktuellen Nutzung

Gründe für Nichtnutzung und Barrieren bei Nutzung von SDV

Therapeut/innen ohne aktuelle Nutzung (n = 552) im Vergleich mit Therapeut/innen mit aktueller SDV-Nutzung (n = 1753).
Therapeut/innen, die aktuell mindestens ein SDV nutzen, haben folgende Frage beantwortet: "Welche Faktoren hindern Sie an einer (häufigeren) Nutzung standardisierter diagnostischer Verfahren?" Therapeut/innen, die aktuell keine SDV nutzen, haben folgende Frage beantwortet: "Was waren die Gründe für Ihre Entscheidung, keine standardisierten diagnostischen Verfahren (mehr) einzusetzen?" Die auswählbaren Items waren bei beiden gleich.

Detaillierte Übersicht

Differenz:
● Negativ = höher bei Therapeut/innen ohne Nutzung
● Positiv = höher bei Therapeut/innen mit Nutzung

Item Keine Nutzung Mit Nutzung Differenz
Digitale Barrieren

Angaben auf die Frage: "Welche Faktoren hindern Sie an einer (häufigeren) Nutzung standardisierter digitaler Diagnostik?"
Hinweis: 305 Therapeut/innen (17.4%) geben an, dass keine Faktoren sie an einer häufigeren Nutzung digitaler Diagnostik hindern.

Einflussfaktoren

Faktoren, die die Nutzung standardisierter diagnostischer Verfahren beeinflussen

Persistenz der SDV-Nutzung

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist die hohe Beibehaltungsrate der Nutzung von standardisierten diagnostischen Verfahren: Von allen Therapeut/innen, die jemals mindestens ein SDV verwendet haben (85,9% der Gesamtstichprobe), nutzen 88,2% weiterhin mindestens ein solches Verfahren. Die Abbruchrate liegt bei lediglich 11,8%. Die vergangene (jemals erfolgte) Verwendung steht im starken Zusammenhang zur aktuellen Verwendung.

Identifikation von Einflussfaktoren

Zur Identifikation der Einflussfaktoren wurde eine hierarchische logistische Regressionsanalyse durchgeführt. In diesem Verfahren werden Prädiktoren schrittweise in das Modell aufgenommen, um zu untersuchen, welche Faktoren einen unabhängigen Beitrag zur Vorhersage der SDV-Nutzung leisten.

Das finale Modell umfasst insgesamt 19 Prädiktoren aus sechs thematischen Bereichen:

  • Demographie (z.B. Alter, Geschlecht)
  • Professioneller Hintergrund (z.B. Berufsgruppe, Patientengruppe)
  • Therapeutische Ausrichtung (VT, TP, AP, ST)
  • Qualitative Erfahrung (z.B. Berufsjahre, Weiterbildungen, Spezialisierung)
  • Arbeitssituation (z.B. Arbeitsstunden, Patientenanzahl)
  • Theory of Planned Behavior (Einstellung, subjektive Norm, wahrgenommene Verhaltenskontrolle)

Das finale Modell erklärt 56,2% der Varianz in der SDV-Nutzung (McFadden's R² = 0,562) und zeigt eine sehr gute Modellgüte. Die Ergebnisse basieren auf n = 2.305 vollständigen Datensätzen.

Zentrale Einflussfaktoren

Die folgenden Faktoren zeigen den bedeutsamsten signifikanten Einfluss auf die SDV-Nutzung:

Einstellung gegenüber standardisierter Diagnostik

Die persönliche Einstellung ist der mit Abstand stärkste Prädiktor für die SDV-Nutzung (OR = 2,71). Pro Skalenpunkt erhöht sich die Nutzungswahrscheinlichkeit um den Faktor 2,71. Therapeut/innen mit einer positiven Einstellung gegenüber standardisierten diagnostischen Verfahren nutzen diese mit deutlich erhöhter Wahrscheinlichkeit. Dies unterstreicht die Bedeutung von Überzeugungen über den Nutzen und die Sinnhaftigkeit diagnostischer Verfahren für die therapeutische Praxis. Es zeigt sich, dass die persönliche Einstellung bedeutsamer ist, als z.B. die Zugehörigkeit zu einem therapeutischen Verfahren oder einer Berufsgruppe.

Wahrgenommene berufliche Erwartungen

Die wahrgenommenen Erwartungen des beruflichen Umfelds (Kolleg/innen, Supervisor/innen, Fachgesellschaften, Patient/innen) zeigen ebenfalls einen substanziellen positiven Einfluss (OR = 1,63). Therapeut/innen, die den Eindruck haben, dass SDV-Nutzung von ihrem beruflichen Umfeld geschätzt/gefördert/erwartet wird, setzen diese häufiger ein.

Weiterbildungen

Die Anzahl absolvierter Weiterbildungen steht in positivem Zusammenhang mit der SDV-Nutzung (OR = 1,25). Jede zusätzliche Weiterbildung erhöht die Wahrscheinlichkeit, standardisierte Verfahren einzusetzen, um 25%.

FAQ

Was wird mit "standardisierten diagnostischen Verfahren" gemeint?

Gibt es verdeckte Forschungsanliegen, die nicht in der Studienbeschreibung genannt wurden?

Warum liegt in der Studie ein so starker Fokus auf standardisierter Diagnostik?

Wird es eine Folgestudie geben, die sich stärker mit qualitativen Aspekten befasst?

Können aus den Daten Erkenntnisse zur Verbesserung der diagnostischen Effizienz gewonnen werden (z. B. hinsichtlich Zeit, Kosten oder Prozessoptimierung)?

Mir fehlt in den Ergebnissen eine bestimmte Auswertung/Analyse - kann ich danach fragen?

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